Fertig

Also erstmal vorweg, es kommen noch mehr und bessere Bilder von der fertigen Vespa. Aber die 2 sind die einzigen die ich grad auf dem Memory Stick hab.

Gerade noch rechtzeitig am Tage des Polterabends und eine Nacht vor der Hochzeit haben wir die Vespa gemeinsam und dank Andys Einsatz fertig bekommen. Zwar nur optisch, technisch gab es noch so Arebiten wie Kabelbaum verlegen, Vorderradbremse richten etc und irgendwie wollte die Kleine nur im Standgas laufen, aber egal. Das Licht ging und das Standgas wurde gehalten, also rauf auf den Bock, ich die Petit Rosso angeschmissen (bei der kein Licht geht) und ab Richtung Heimat. Andy hat sich bei mir an der Schulter eingeklinkt und so ging es über die Radwege zum Polterabend.

Wir habens dann auch tatsächlich geschafft. In dreckigen Klamotten und extrem fertig, aber wir waren da. Die Übergabe an die Braut erfolgte dann auch problemlos und zur Freude der anwesenden Gäste.

Aber leider leider war da ja noch das Problem der Gasannahme. Ich war erstmal in Urlaub und dann ging es an die Diagnose und diverse Reparaturversuche.

Mein Gefühl hat mir irgendwie von Anfang an gesagt, was es sein müsste, aber dazu später. Erstmal Kerze erneuert. Dann Auspuff getauscht. Dann Vergaser getauscht. Dann Zündung getauscht. Scheisse....Nix von alle dem bewegte die Vespe zum Laufen höher als Standdrehzahl.

Also erstmal raus wieder in die Werkstatt mit ihr. Kopf runter und siehe da, voll ölig und schwarz der Kolben. Man erinnere sich: Kolben und Zylinder sind neu!

Mein Verdacht begann sich zu bestätigen. Wenn da schwarzes Öl im Brennraum ist, müsste es sich um Getriebeöl handeln. Es gibt nicht wirklich viele Möglichkeiten wie das da rein kann, aber eine ist definitiv der Simmering am Kurbelwellenlager zur Kupplungsseite.

Welcher Simmerring?

Tja, jetzt kommts: mein Verdacht war, dass ich in der Hitze des Gefechts und unter dem unsäglichen Druck der Terminabgabe den Simmering schlicht und ergreifend vergessen hatte. Bäng, da geht dann logischerweise mal nix mehr was Gemischbildung angeht.

Also Motor nochmal auf, Simmering rein, Motor an, Motor läuft, Probefahrt, Motor läuf gut, Schaltung scheisse.

Also Schaltung eingestellt, aber irgendwie auch nicht so das Wahre.

An einem schönen Samtag mittag, als ich den BMW Schweller gemacht habe (der geneigte Aboleser weiss was ich meine, alle anderen können ja mal im S10 Profil nach dem Link schauen) kam die Vespa nochmal auf den Hof.

Andy war so lieb nach der Schaltung zu schauen, aber alles Einstellen half nix und Andy verlor ein kleines bischen die Geduld. Also Lampe vorne raus, defekte Schaltzuglitze anstarren (der verdammte Zug war neu!) und einen neuen Zug einfädeln. Endlich Schaltung einstellen, Probefahren und den Besitzer mit einem Lächeln wieder nach Hause schicken. Bis dato läuft die Kleine nun, hat es uns aber nicht leicht gemacht. War eine der Härtesten, aber nur die Harten kommen in Garten (oder wie der Erich immer sagte: Vorwärts geht immer, Rückwärts gehts nimmer!).

Aber scheee is se dann scho gworn!!

Die Vordergabel wieder komplett

So, nachdem der lack gehärtet war und diverse Neuteile verbaut wurden, konnte die Vordergabel wieder komplettiert werden.

Ach ja, die Hosenbeine gehören zu Andy :-)

Vorderbremse und Feder

Die Vorderradfeder wurde Glasperlen gestrahlt und anschliessend mit Felgensilber und schwarz glänzend lackiert.

Der gesamte Körper der Vorderradbremse wurde mit Glasperlen entrostet und anschliessend grundiert und mit Felgensilber lackiert.

Der Unterboden

So, nachdem der Unterboden entrostet und grundiert ist, kam jetzt noch eine ordentliche Schicht Steinschlagschutzlack drauf. Auf diesen wird dann der finale Decklack mit aufgetragen.

Bestellung Lack und Vorbereitungsstoffe

Hier der Vollständigkeit halber noch die Belege für den Lack und diverse weitere benötigte Grundstoffe wie Spritzspachtel, Grundierung etc.


Der bestellte Lack wird auch noch bei Tonis Porco Rosso zum Einsatz kommen. Dementsprechend halbieren sich die Kosten natürlich.

Die Gabel

Nachdem das Brunol auf der Unterseite und dem Radkasten erstmal trocknen muss, konnte ich mich der Gabel annehmen.

Säubern, teilweise Strahlen, schleifen und abkleben. Dann konnte die Grundierung und der Decklack aufgetragen werden. Nach kurzer Trockenzeit wurde dann noch eine Schutzschicht Klarlack aufgebracht.

Der Unterboden und Radkasten

Der Unterboden. Nun ja, was soll man da groß sagen. Wie bei jeder älteren Vespa sieht der erfahrungsgemäß eher dreckig, mit flugrost übersäht und extrem schwierig zu säubern aus. So auch diesemal.
Nachdem der Unterboden unter Einsatz von Sandstrahler, Drahtbürste, Mohrenkopf (so heisst die Bürste nunmal im Chargon) und weiterer Mittel gesäubert war, kam dann noch der Radkasten dran. Dieser war weniger dreckig als vielmehr flächendeckend mit Flugrost übersäht. Also auch hier wieder bürsten, strahlen, säubern und so weiter.
Nachdem dies einige Stunden in Anspruch genommen hatte, konnte endlich Brunox aufgetragen werden. Dies wird innerhalb 24h zweimal gemacht, wobei die Brunox Lösung sich mit dem noch verbliebenen Rostanteil verbindet, umwandelt und mittels einer schwarzfarbenen Schicht bindet. Anschliessend kann dann überlackiert werden (Bilder hierzu folgen noch, da dies erst heute Abend ansteht). Keine Angst, nur weil die größte Fläche schwarz erscheint, heisst das nicht, dass die ganze Kiste verrostet war...

Der Motor

Muss noch ein paar Bilder des Motors nachreichen. Weitere werden folgen, da ich noch keine mit dem verbauten neuen Zylinder und Kopf gemacht habe.

Die Seitenbacke

Nachdem der Aufkleber der Seitenback enfernt und der Lack etwas angeschliffen war, musste ich feststellen, dass diese doch noch etwas mehr Zuwendung brauchen wird.

Also zunächst mal anschleifen um den Gesamtzustand zu bewerten. Dann seitlich abkleben und später kommt dann eine saubere Schicht Feinspachtel drauf (noch nicht im Bild festgehalten - wird nachgeliefert).

Anbauteile (Seitenklappe und Seitenfachdeckel)

Nachdem Montag Nacht noch etwas Zeit blieb wurde auch noch der Seitendeckel und der Deckel des Seitenfachs geschliffen und grundiert.

Hiebei kam auch das erste mal mein selbstgebauter Lackierständer für Kleinteile zur Anwendung - coole Sache, erleichtert die Arbeit ungemein.

Wie bei eigentlich allen Karosserieteilen wird auch hier noch Spritzspachtel zur Verwendung kommen um ein sauberes Finish vor dem Lackieren zu erzielen.

Schweissarbeiten

Die Vespe hatte ja wie viele aus den späteren deutschen Serien auch Blinker, die aber eigentlich kein Mensch will und die man per Gesetz bei den 50ern ja auch nicht braucht.
Also weg damit.
Jetzt noch die Löcher zuschweissen, verzinnen und verspachteln.

Das Trittblech hat auf der rechten Seite einen Riss oder sollte ich besser sagen 'hatte', nachdem Andy hier mit dem Schweissgerät Hand angelegt hat.

Auch diese Stelle musste natürlich noch gesäubert und verspachtelt werden.

Der Tank

Zwischendurch konnte ich mich auch mal dem Tank widmen.
Abschleifen, glätten, grundieren und fertig!

Lackwahl

Nachdem der Motor fertiggestellt und sauber eingelagert wurde können wir uns auch mal den schönen Seiten zuwenden: der Auswahl der Farbe.
Die Wahl fiel auf einen schönen Rotton den es auch im Original bei Vespa gab.
Der Name: Rosso Cina
Die Farbnummer: VPA 309

(Auf dem Computer schauen Farben immer etwas anders aus, also nicht täuschen lassen. Das Beispielbild dient nur der etwaigen Beschreibung der Farbe).

Heute ging dann auch gleich die Bestellung raus und ich hoffe, dass ich bis in 2 Wochen dann lackieren kann.

Die Einkaufsliste

Die Einlaufsliste.
Zum Vergrößern bitte 'anklicken'.

Zerlegen Teil II

Am zweiten Tag oder besser gesagt Abend ging es weiter.

Vorderrad komplett demontieren und die diversen Teile fürs Sandstrahlen vorbereiten.
Motor ausbauen und für das Einsetzen in den Motorhalter vorbereiten.

Thorsten hat sich über den Motor hergemacht und die diversen Anbauteile enfernt, Motorhälften gespalten und Kupplung, Kurbelwelle, Lager und Simmerringe enfernt.

Danach hatte er sogar noch Zeit und Muße den Motor grob zu säubern und mit Reinigungsmittel weiter zu bearbeiten. Macht das Ganze natürlich einfacher wenn es an die Komplettreinigung und Montage geht.

Zur Erinnerung wie die Kabeldurchführung verläuft.

Motor und Getriebeteile fein säuberlich gereinigt und vorbereitet.

Der Zylinder, Kolben und Kopf werden wie gesagt erneuert, aber grundsätzlich sieht das Altteil gar nicht so schlecht aus. Findet sicherlich irgendwann auch nochmal Verwendung.

Der Auftrag

Hier erst mal ein paar Worte zum Auftrag und wie sich das Ganze im Ende gestalten soll.

Diana steht auf die alten Vespas, vor allem die V50. Soweit so gut. Als Farbe soll ein schönes, kräftiges Rot in Frage kommen. Die Lackierung wird mit der Pistole und ordentlich Klarlack als Abschluss durchgeführt werden.

Selbstverständlich wird die Wedding Woody komplett rostfrei gemacht und anschliessend versiegelt.

Alte nicht brauchbare Teile werden durch Neue ersetzt, z.Bsp. die Trittleisten, das Rücklicht etc. Hierzu werden wir in Kürze dann noch die Einkaufsliste posten.

Damit auch später mal Diana und Thorsten gemeinsam einen Ausritt machen können, haben wir uns dazu entschlossen den originalen Zylinder+Kopf+Kolben durch entsprechende Neuteile von Polini zu ersetzen. Es bleibt natürlich bei 50ccm, damit es zu keinen Problemen mit der Staatsmacht kommt.

Und mal wieder ein Hochzeitsprojekt..

So, gerade fertig mit dem letzten Projekt (siehe Pauline Blog) und Ralph dachte er könnte sich endlich mal um seine V50 kümmern da kam wie eigentlich immer das nächste Projekt angerollt.

Thorsten (einem Postler können wir eh nichts abschlagen) heiratet dieses Jahr seine Diana und da diese auch sehr auf alte Vespas steht, hat er mal angefragt, ob wir grad so was rumstehen haben.
Hmmm, wir doch nicht, oder??? :-)
Also da kam die Woodstock doch gerade recht. Andy hatte diese ja gerade für solche Zwecke mal eben schnell 'geschossen'.

Nachdem die Basis-Agreements getroffen waren ging es auch schon los.

Hier erst mal eine Bilderstrecke vom ersten Abend, als Ralph sich daran machte die Woody zu zerlegen. Wie man sehen kann wird immer mehr Wert auf Ordnung gelegt (kleiner Seitenhieb auf Ralph, der sonst nicht immer zur Superordnung neigt :-)